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KarlSchmid

31.3.1907 Zürich, 4.8.1974 Zürich, ref., von Wikon und ab 1927 von Zürich. Sohn des Karl, Deutschlehrers an der Kant. Handelsschule Zürich, und der Anna geb. Hunziker. 1940 Elsie Attenhofer. 1926-34 Stud. der Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte in Zürich, Marburg und Berlin, 1935 Promotion. Ab 1931 arbeitete S. als Hilfslehrer an versch. Zürcher Mittelschulen, ab 1938 als Hauptlehrer am kant. Gymnasium Zürich. Ab 1943 war er ao., 1947-74 o. Prof. für dt. Sprache und Literatur an der ETH Zürich sowie 1953-57 Rektor. Während des 2. Weltkriegs hielt S. als führender Vertreter der Geistigen Landesverteidigung Vorträge für die Sektion Heer und Haus. Nach dem Krieg kritisierte er wie Jean Rudolf von Salis eine Weiterführung der Geistigen Landesverteidigung im Dienst des Antikommunismus. Zahlreiche Publikationen machten ihn zu einem der liberalen Wortführer der gesellschaftspolit. Debatte um die Schweiz. In der Literaturwissenschaft ging S. neue Wege, indem er junge Schweizer Autoren förderte und mit diesen in persönl. Kontakt stand, allen voran mit Max Frisch. Seine abendl. Vorlesungen zur Schweizer Literatur an der ETH wurden von einem breiten Publikum besucht. 1963 veröffentlichte S. die Studie "Unbehagen im Kleinstaat" über die Abwendung des Kleinstaatsbürgers von seiner Heimat. Das Kapitel zu Max Frisch führte zum Zerwürfnis zwischen den beiden. Als Sekr. des Charles-Veillon-Preises für den deutschsprachigen Roman 1954-71, als Präs. der Schweiz. Auslandhilfe 1959-65 sowie als Präs. des Schweiz. Wissenschaftsrats 1969-72 wirkte S. auch auf institutioneller Ebene auf das Selbstbild der Schweiz ein. Zudem präsidierte er 1967-70 die Studienkommission für strateg. Fragen und verfocht eine starke Armee. 1992 entstand in Zürich die Karl-Schmid-Stiftung, die mehrmals einen Karl-Schmid-Preis vergab. 1967 Dr. h.c. der Hochschule St. Gallen. 1951 Oberst im Generalstab.

Quellen und Literatur

  • GW, 6 Bde., 1998
  • Gesammelte Briefe, 2 Bde., 2000
  • AfZ, Nachlass
  • E. Attenhofer, Réserve du Patron, 1989
  • Generalstab 8, 318 f.
  • Das Unbehagen im Kleinstaat Schweiz, hg. von B. Meier, 2007
Weblinks
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VIAF

Zitiervorschlag

Thomas Sprecher; Daniel Schmid: "Schmid, Karl", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.09.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011680/2012-09-11/, konsultiert am 18.04.2024.